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Bibliodrama Erfahrungsbericht

Bibliodrama als geistliches Erleben

„Erlösung – cool“, so ruft eine Frau in mittleren Jahren in der Rolle des Schatzmeisters aus Äthiopien aus. Sie hat das Evangelium, das ihr Philippus erklärt hat mit Herz und Verstand erfasst (Apostelgeschichte 8, 26–40). Im Rollenspiel spricht sie zuvor ihre Sehnsucht und Suche nach Erlösung aus, die findet sie dort an der Wasserstelle mitten in der Wüste von Gaza. Die Protagonistin spürt und erlebt die tiefe Freude des Schatzmeisters, Liebe, inneren Frieden und Angenommen sein. So kann sie, wie der Schatzmeister, ihre „Straße fröhlich ziehen“ (Apostelgeschichte 8, 39).

Bei der Vertiefung der Geschichte von Jesus und der Frau am Jakobsbrunnen (Johannes 4, 5–30) nimmt eine Teilnehmerin in der Rolle der Samariterin einen „heiligen Moment“ wahr. Hier, in der Begegnung mit Jesus spürt sie etwas von der Quelle des lebendigen Wassers, von der er spricht. Es bleibt die Hoffnung, mit dieser Quelle in Berührung zu bleiben, besonders dann, wenn Jesus nicht mehr leibhaftig da ist.

Um die Einladung zur Nachfolge geht es in der Geschichte von der Berufung des Zöllners Levi (Markus 2, 13–14). Die Teilnehmerinnen begegnen sich in einer kurzen Sequenz in den Rollen des Levi, Jesus und eines Zuschauers. Fast alle empfinden diese Situation als sehr „dicht“, sie spüren: ich bin wahrgenommen, ich bin gemeint. Und sie erkennen in einem „spirituellen Höhepunkt“, dass es Jesus bei seiner Berufung in die Nachfolge nicht um Leistung und Aktivismus geht, sondern um ein offenes Herz, um Hingabe, Liebe und Sehnsucht.

Die genannten Beispiele beschreiben das Erleben einzelner Teilnehmerinnen an drei Bibliodramaabenden, die ich unter dem Thema „Verwandlung durch Begegnung“ im Oktober und November 2012 zusammen mit meiner Leitungspartnerin Anna Reimann durchgeführt habe.

Das Thema gibt einen Hinweis darauf, welche Intention ich/wir mit dem Bibliodrama an den Abenden hatten. Unser Wunsch und unsere Hoffnung war und ist es, dass die acht Teilnehmerinnen die Verwandlung der biblischen Figuren in der Begegnung mit Jesus, bzw. Philippus erleben und diese Botschaft in der Rolle dieser Figuren für ihr persönliches Leben ganzheitlich nachvollziehen. Mein Leben verwandelt sich in der Berührung mit Jesus, einem Engel, dem Heiligen Geist, dem Evangelium, verkündet durch einen Boten Gottes. Wir möchten einen „heiligen Raum“ (so auch im Bibliodrama-Ansatz der Pallottiner) schaffen, in dem Menschen diese geistliche Wahrheit für sich erkennen.

Ich möchte Menschen durch meine Bibliodramaarbeit einen Lebens- und Glaubensimpuls geben, der sie mit der Heilsgeschichte Gottes in Berührung bringt, mit dem Wirken Gottes in ihrem persönlichen Leben, mit der Sehnsucht nach dem Geheimnis Gottes, nach der Fülle des Lebens und nach Heilung, mit Erfahrungen, die stärken, trösten und tragen.