Bei einem Seminar bekam ich Anfang dieser Woche eine Karte mit einem Engel geschenkt: „Der Engel der Wandlung hebe deinen Blick zum Licht“.
Ich war glücklich mit dieser Karte und dachte mir, dass ich mir genauso einen Engel wünsche, besonders jetzt in der anbrechenden Adventszeit. Ein Engel der alles Dunkle, Ängstliche und Finstere in mir vertreibt, meinen Blick zum Licht hebt und mich innerlich verwandelt zur Freude, Gelassenheit und Leichtigkeit des Seins.
Bei dem anschließenden Gespräch mit einer Teilnehmerin des Seminars konnte ich das Thema vertiefen. Sie hatte den „Engel des Lichts“ gezogen. Sehr schnell kamen wir darauf, wie wichtig es ist in dieser dunklen Zeit, in der so viel Hoffnungslosigkeit, Unsicherheit, Sorgen und Angst uns alle beherrschen, Licht auszubreiten. Sich von einem Engel verwandeln lassen und das eigene Licht zum Leuchten bringen in dieser Zeit, an der Stelle, wo wir leben und jeden Tag den negativen und finsteren Stimmungen begegnen.
Das ist Advent: Jesus kam als Licht in die Welt und hat uns ermutigt, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein!
Meine Gesprächspartnerin berichtete mir, dass sie in den letzten Tagen mit einer behinderten Nachbarin Plätzchen gebacken habe und dies für die Frau etwas ganz Besonderes gewesen sei, das gemeinsame Backen, Lachen, das Glücksgefühl etwas Leckeres geschaffen zu haben, die schöne Gemeinschaft. Eine so einfache Idee mit riesiger Wirkung, ich konnte das Freudenlicht bei ihrer Erzählung buchstäblich spüren und sehen.
Wenn ich morgens die Zeitung aufschlage und auf den ersten Seiten die Schlagzeilen lese von gescheiterten Friedensverhandlungen, keine Einigung auf Klimaziele bei der Klimakonferenz in Brasilien, Streit in der Regierung, Angst und Sorge um unsere Demokratie, Kriegsangst und weitere Aufrüstung, usw., da spüre ich eine körperliche Beklemmung und Furcht – kein Licht in Sicht!
Doch nur wenige Seiten weiter hinten im Lokalteil lese ich von ähnlichen Aktivitäten, wie die meiner Gesprächspartnerin im Seminar. Menschen besuchen und begleiten Schwerkranke und Sterbende, Familien helfen mit, den Wald von Müll zu säubern und andere starten eine Baumpflanzaktion von 10.000 neuen Bäumen. Ruheständler helfen in Schulen mit, ein Frühstück für Kinder vorzubereiten, die zu Hause keines bekommen, Ehrenamtliche helfen in einer Kleiderkammer und Suppenküche für Obdachlose und versorgen diese bei eisigen Temperaturen mit Schlafsäcken und warmer Kleidung…. Jeden Tag sind solche Berichte in der Zeitung zu lesen und sie geben Hoffnung, Mut und Zuversicht, dass es sich lohnt Licht zu sein in dieser Welt und es auszubreiten, weil das Licht, das in die Welt gekommen ist, stärker ist als alles Negative, Düstere und Furcht einflößende.