„Erlösung – cool“, so ruft eine Frau in mittleren Jahren in der Rolle des Schatzmeisters aus Äthiopien aus. Sie hat das Evangelium, das ihr Philippus erklärt hat mit Herz und Verstand erfasst (Apostelgeschichte 8, 26–40). Im Rollenspiel spricht sie zuvor ihre Sehnsucht und Suche nach Erlösung aus, die findet sie dort an der Wasserstelle mitten in der Wüste von Gaza. Die Protagonistin spürt und erlebt die tiefe Freude des Schatzmeisters, Liebe, inneren Frieden und Angenommen sein. So kann sie, wie der Schatzmeister, ihre „Straße fröhlich ziehen“ (Apostelgeschichte 8, 39).
Bei der Vertiefung der Geschichte von Jesus und der Frau am Jakobsbrunnen (Johannes 4, 5–30) nimmt eine Teilnehmerin in der Rolle der Samariterin einen „heiligen Moment“ wahr. Hier, in der Begegnung mit Jesus spürt sie etwas von der Quelle des lebendigen Wassers, von der er spricht. Es bleibt die Hoffnung, mit dieser Quelle in Berührung zu bleiben, besonders dann, wenn Jesus nicht mehr leibhaftig da ist.
Um die Einladung zur Nachfolge geht es in der Geschichte von der Berufung des Zöllners Levi (Markus 2, 13–14). Die Teilnehmerinnen begegnen sich in einer kurzen Sequenz in den Rollen des Levi, Jesus und eines Zuschauers. Fast alle empfinden diese Situation als sehr „dicht“, sie spüren: ich bin wahrgenommen, ich bin gemeint. Und sie erkennen in einem „spirituellen Höhepunkt“, dass es Jesus bei seiner Berufung in die Nachfolge nicht um Leistung und Aktivismus geht, sondern um ein offenes Herz, um Hingabe, Liebe und Sehnsucht.