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Impuls

Der Segen bleibt!

Im ersten Lockdown im Frühjahr letzten Jahres hatte ich mein Arbeitszimmer aufgeräumt, viele Dinge aussortiert, weggeworfen und den Inhalt der Regale und Schränke neu geordnet.

Nachdem sich der zweite Lockdown in die Länge zieht, habe ich begonnen in einem Kellerraum Ordnung zu schaffen. Besonders im Fokus habe ich dabei mehrere Umzugskartons, die mit Akten, Büchern und Unterlagen aus meiner Arbeit von Anfang der 90 er Jahre bis heute gefüllt sind.

Der Segen bleibt!
Veröffentlicht am
1. Februar 2021

Dabei fällt mir auf, wie bunt und vielfältig meine Arbeit war und ist. Ich entdecke Ordner aus meiner Zeit in der Kinder- und Familienarbeit. Familienfreizeiten, Reiterfreizeiten, Arbeit mit Alleinerziehenden, Frauenarbeit mit Weltgebetstagen, Frauenfrühstücksangeboten usw. Geistliche Arbeit im Bibelkreis, Hauskreis, Friedensgebet und viele Andachten kommen zum Vorschein. Seminare, Seelsorgearbeit, Schulungen für ehrenamtliche Mitarbeiter*innen. Etliche Unterlagen über die verschiedensten Pilgerangebote kommen mir in die Hände. Nach und nach sortiere ich alles aus. Vieles davon landet im Papiermüll oder im gelben Sack. Ich lese Listen mit Namen von Menschen, die mit mir unterwegs waren oder an Veranstaltungen teilgenommen hatten. Gesichter und gleichzeitig Erinnerungen steigen in mir auf. Was aus diesen Menschen mittlerweile geworden ist, wie es ihnen wohl geht? Diese Gedanken gehen mir durch den Sinn und ich schicke ein kleines Gebet für alle diese Menschen zum Himmel. Datenschutzkonform vernichte ich die Teilnehmendenlisten und entsorge sie in der Papiertonne, die sich mehr und mehr füllt. Weniges von dem, was ich aufstöbere, hebe ich auf.

Wehmut und eine gewisse Traurigkeit erfüllen mich. Entsorgst du jetzt deine Arbeit aus so vielen Jahren? Wirfst du das weg, was dich einmal viel Kreativität und gleichzeitig Energie gekostet hat? Fallen alle diese Menschen, mit denen du zusammen warst aus deinem Leben heraus?

Zu der Melancholie gesellt sich eine große Dankbarkeit für diese reiche, erfüllte Arbeit und mein Leben und mir wird bewusst, dass nichts verloren ist, auch wenn ich Papiere wegwerfe. Der Segen, der auf all den Menschen, Veranstaltungen, Freizeiten, Pilgerwanderungen liegt, bleibt. Der Segen kann nicht entsorgt werden, er ist da und wirkt weiter, in dem was kommt.

Vieles ist vergangen, aber nun gibt es Platz für neues, ich freue mich und bin gespannt darauf. Die Gewissheit bleibt: „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein“, 1. Mose 12,2