Als ich vorige Woche mit einer Pilgergruppe rund um Alzenau im Spessart unterwegs war, hielten wir an einem Denkmal der Märchenerzählerin Ludovica des Bordes, einer Verwandten von Clemens Brentano an, um eine kleine Rast abzuhalten und uns über das Thema Dankbarkeit auszutauschen.
Impuls
26. September 2024
Das Denkmal war umgeben von einer Grünanlage. Dort waren zwei Gärtner, eine Frau und ein Mann beschäftigt, die Beete von Unkraut und Gestrüpp zu befreien. Beim Ankommen fragte ich die beiden, ob wir sie stören würden, sie verneinten dies und zeigten sich im Gegenteil eher erfreut über unser Kommen. Ich bemerkte, dass sie während ihrer Arbeit unser Gespräch mit anhörten, unser abschließendes gemeinsames Lied wurde freudestrahlend wahrgenommen.
Der Mann bedankte sich für unser Kommen mit einem Lächeln im Gesicht und war gerne bereit ein Gruppenfoto von uns aufzunehmen.
Die Frau war währenddessen zu ihrem Auto gegangen und brachte für jede von uns ein selbst gehäkeltes „Sorgenpüppchen“ mit, das sie an uns verschenkte. Auch sie bedankte sich herzlich für unser Auftauchen und meinte, dass dies etwas ganz Besonderes für sie gewesen wäre. Wir Pilgerinnen waren berührt von der Herzlichkeit der Frau, ja von der Freundlichkeit von diesen beiden Gärtnern.
Das Sorgenpüppchen liegt vor mir auf meinem Schreibtisch und erinnert mich an die besondere Begegnung mit diesen beiden „Zaungästen“ und ebenfalls an unser Thema Dankbarkeit.
Denn manchmal sind es die ganz kleinen Dinge, für die wir danken können, die unser Leben reich und wertvoll machen.